Wobbler und Crankbaits – Führungstechniken und Einsatzgebiete


Wobbler und Crankbaits erfreuen sich immer größerer Bedeutung im UL-Bereich an Forellenseen.

Aber auch viele andere Räuber wie Zander, Barsch, Hecht, Rapfen oder Döbel stehen auf die kleinen agilen Köder.

Im Groben und Ganzen gibt es folgende Unterscheidungsmöglichkeiten bei diesen Ködern:

  • Mit oder Ohne (silent) Rasseln
  • Schwimmend (Floating), Schwebend (Suspender) und Sinkend (Sinking) bzw. langsam Sinkend (Slow Sinking)
  • Mit oder Ohne Tauchschaufel

Bei den Wobblern oder Crankbaits verhält es sich mit der Farbauswahl ähnlich wie bei den Spoons. Hier gelten die gleichen Faustregeln:

  • Klares Wasser- natürliche Farben
  • Trübes Wasser – Schockfarben

Bei der Wahl ob Mit oder Ohne Rassel gefischt wird, gibt es folgendes zu beachten:

  • aktive Fische – Mit Rassel
  • passive Fische – Ohne Rassel

Somit wären erstmal die grundlegenden Basics geklärt. Wichtig wäre noch, die Ködergröße sollte dem jeweiligen Zielfisch angepasst werden. Im Forellen-/ Barschbereich empfehlen sich Köder um und bei 5cm.

Im Zander-/Rapfen-/Hechtbereich darf es auch gern mal etwas grösser sein.

Aber wie führe ich den Wobbler nun richtig und wann wende ich welche Führungstechnik an?

Hierfür schauen wir uns einfach mal die wichtigsten Führungstechniken an.

Cranken: Beim Cranken kommen so genannte Crankbaits zum Einsatz. Das Cranken ist wohl die einfachste Führungstechnik: Stumpfes Einholen des Köders. Der Köder entwickelt somit sein eigenes, für den Köder klassisches Laufverhalten. Mit dem Variieren der Einholgeschwindigkeit kann der Lauf in der Aggressivität etwas gesteigert werden. Wir unterscheiden zwischen:

  • Crankbaits: Hier handelt es sich meist umkleine bauchige Köder mit Tauchschaufel.
  • Minnows: Hier handelt es sich meist umlängliche schmale Köder mit Tauchschaufel

Twitchen: Beim Twitchen kommen so genannte Twitchbaits zum Einsatz. Der Köder wird mit leichten Schlägen aus dem Handgelenk in die ungespannte Schnur geführt. Dadurch bricht der Köder immer wieder unkontrolliert aus seinem normalen Laufverhalten aus und verführt somit die Räuber. Eine Kombination aus Cranken und unregelmäßigem Twitchen zeigt die besten Erfolge.

Zielfisch diese Führungstechnik ist für alle Räuber gleichermaßen gut geeignet. Ob Forelle, Barsch, Zander oder Hecht, die meisten Räuber können diesem Führungsstil einfach nicht widerstehen.

Zum Einsatz kommen hier vorwiegende schwebende Wobbler sogenannte Twitchbaits ohne Tauchschaufel. Aber auch andere Modelle mit Tauchschaufel schwebend oder sinkend profitieren von dieser Führungstechnik.

Walk The Dog: Diese Methode erfordert etwas Geschick und Übung, ist aber richtig angewandt der absolute Bringer im Topwater-Bereich, sprich zum Beangeln der Wasseroberfläche.

Während man den Wobbler einkurbelt, setzt man kurze schnelle Schläge aus dem Handgelenk in die Rute. Die Rutenspitze wird dabei von oben nach unten geführt. Dieser Vorgang wird laufend fortgesetzt. Hierdurch entwickelt der Köder an der Oberfläche einen „Zick-Zack“ Lauf. Was die Räuber wahnsinnig werden lässt und sie so zum Biss verleitet.

Zielfisch ist hier ganz klar der Rapfen, aber auch im Sommer auf passive Forellen an der Oberfläche ein absoluter Geheimtipp.

Zum Einsatz kommen hier schwimmende Wobbler ohne Tauchschaufel, sogenannte Stickbaits.

Bottom Bouncing: Bottom Bouncing lässt sich mit fast allen Führungsmethoden kombinieren, am besten jedoch mit dem Cranken.

Beim Bottom-Bouncing nimmt man einen Wobbler, der für die Gewässertiefe eigentlich zu tief taucht. Dadurch schlägt er immer wieder mit der Schaufel am Grund auf. Dies hat zur Folge, dass er leichte „Staubwolken“ bildet welche auf Sichträuber anziehend wirken. Des Weiteren gibt der Aufschlag aber auch akustisches Signal, was das Seitenlinienorgan der Räuber ebenfalls anspricht. Diese Methode sollte jedoch nur in Gewässern ohne große Hängergefahr und bei festem oder sandigem Boden zum Einsatz kommen.

Zielfisch sind hier Forelle, Barsch oder Hecht.

Zum Einsatz kommen hier schwimmende oder sinkende / langsam sinkende Wobbler mit Tauchschaufel. Schwimmende Wobbler haben hier den Vorteil, wenn man einen kurzen Spinn-Stop einbaut, steigen diese kurz auf und können erneut durch ankurbeln zum Gewässergrund geführt werden und schleifen nicht am Grund.

Kleiner Tipp am Rande:

Der Winkel der Tauchschaufel verrät euch ob ein Wobbler flach- oder tieflaufend ist.

  • Lange, schmale Schaufel mit kleinem Neigungswinkel = Tiefläufer mit dezenter Aktion
  • Kurze, breite Schaufel mit großem Neigungswinkel = Flachläufer mit aggressiver Aktion

Jerken: Beim Jerken kommen sogenannte Jerkbaits zum Einsatz. Diese Wobbler besitzen keine Tauchschaufel. Dem Köder wird mittels kräftiger Schläge Leben eingehaucht. Wir unterscheiden zwischen:

  • Glider: Hierbei handelt es sich meist um schwebende Modelle welchen beim Schlag die Laufrichtung wechseln. In den Schlagpausen bleiben diese verführerisch stehen (schweben) und genau in diesem Moment erfolgen 90% der Bisse.

Zielfisch ist hier ganz klar der Hecht.

Zum Einsatz kommen hier vorwiegende schwebende Wobbler sogenannte Jerkbaits ohne Tauchschaufel. Diese gibt es bebleit oder unbebleit. Die bebleiten Modelle lassen sich verständlicherweise tiefer führen.

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